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Kleine Geschichte der Alpenelefanten*
Eigentlich wollte ich nicht darüber schreiben und meine nur in Fachkreisen bekannten Entdeckungen geheim halten. Aber nachdem mir nun schon mehrere sensationelle Fotos gelungen sind, will ich doch ein wenig den Schleier lüften. Wie allgemein bekannt, zog Hannibal im zweiten Punischen Krieg (von 218 bis 201 v. Chr.) mit seinem von Elefanten begleiteten Heer von Nord nach Süd über die Alpen, um den Römern eine kleine Überraschung zu bereiten. Schließlich stand der große Feldherr sogar vor den Toren Roms ("Hannibal ante portas!"), ohne letztlich den erhofften Pokal zu gewinnen. All das ist heute, nach ca. 2200 Jahren weitgehend aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden. Aber was nur wenige ahnten, ist mittlerweile Gewissheit geworden. Zwar kamen gar viele der nicht eben artgerecht gehaltenen Elefanten auf ihrer ersten und einzigen Bergtour um ihr tonnenschweres Leben, doch einige der Tiere sind dem großen Feldherrn entkommen und in den Alpen ausgewildert. Im Laufe der Jahrhunderte haben sie sich perfekt an ihren neuen Lebensraum angepasst und schließlich gar zu verschiedenen eigenständigen Arten entwickelt, ein ideales Beispiel für eine adaptive Radiation. Eindrucksvoll die berühmten Darwin-Finken auf den Galapagos-Inseln, aber nicht weniger eindrucksvoll die Elefanten unserer heimischen Berge! Da diese edlen Tiere deutlich kleiner sind als ihre Vorfahren zu Zeiten Hannibals, konnten sie sich vor ihrem einzigen wirklichen Feind, dem Menschen, so gut verstecken, dass wir sie praktisch völlig aus den Augen verloren haben. Dabei haben einige Arten (in oft nur wenigen Exemplaren) bis zum heutigen Tage überlebt. Tragen wir alle dazu bei, dass diese seltenen Tierarten in unserer einzigartigen Gebirgswelt weitere Jahrhunderte überdauern können!
* Der Autor kann leider keine Gewähr für die Richtigkeit dieses historisch-archäologisch-paläontologischen und zugleich evolutionsbiologisch-zoologischen Beitrags übernehmen. Angeblich soll von insgesamt 37 Elefanten nur ein einziger die Alpenüberquerung überlebt haben. Aber, ist das nach 22 Jahrhunderten wirklich noch so wichtig?