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Hannibalötzi 

Wenngleich keine Alpenelefanten im engeren Sinne, stellen die sogenannten Hannibaloetzis ganz besondere Preziosen für den Liebhaber dar. Leider mussten viele von Hannibals Kriegselefanten auf dem Weg durch die Alpen ihr Leben lassen. Wo sie verendet sind, da sind sie auch liegen geblieben. Viele der toten Tiere sind mittlerweile spurlos verschwunden, nicht mal ein Stoßzahn ist noch zu finden. Aber einige der Kadaver haben die zurückliegenden 22 Jahrhunderte erstaunlich gut überstanden. Unter harztriefenden Latschen ruhend haben sie sich allmählich in edelsten Bernstein verwandelt. Wer mit offenen Augen unterwegs ist, der kann bei seinen Wanderungen durch die Alpen immer wieder mal die mittlerweile zu einer recht handlichen Größe geschrumpften Bernsteinelefanten, die als Glücksbringer hoch geschätzten Hannibaloetzis finden. 

 

Alpfanti ethanolis (Blaufanti)

Alpenelefanten sind ausnahmslos kleiner als ihre Vorfahren. Umso überraschter war ich, als mir eines dieser edlen Tiere auf dem Weg zur Halserspitz neulich vor die Linse lief. Gerade gelang es mir noch, den Auslöser zu drücken, ehe der scheue, kaum kaninchengroße Elefant auch schon wieder hinter einigen kleinen Felsbrocken verschwunden war. Wie das Foto zeigt, handelt es sich bei meiner Entdeckung um ein putziges Tierchen mit blauer Farbe. Der Legende nach geht der Name "Blauberge" auf diese vermutlich kleinste Art der Alpenelefanten zurück.

 

 Alpfanti rosé (Rotfanti)

 Zugegeben, es ist ein recht unscharfes Foto, aber dennoch zeigt es unmissverständlich einen Elefanten mit rötlichem Teint. Bei meiner letzten Wanderung auf die Rotwand habe ich das (leider längst tote und mittlerweile völlig versteinerte) Tier in einem Felsspalt liegend gefunden. Bedauerlicherweise war der sensationelle Fund in einem derart schlechten Zustand, dass er schon allein beim Aufprall des Blitzlichts meines Fotoapparates in Staub zerfallen ist. Einer nicht mal mündlich überlieferten Sage nach lebten vor Hunderten von Jahren viele dieser rötlichen Elefanten auf diesem Berg, den unsere Vorfahren daraufhin "Rotwand" tauften, was wohl so viel bedeutet, wie "der Fels, auf dem die roten Elefanten hausen". Überlebende Exemplare von Rotfanti gibt es nach übereinstimmender Expertenmeinung heute nicht mehr.

 

Alpfanti communis (gemeiner Alpenelefant)

 Der gemeine Alpenelefant, kurz Alpfanti genannt, ist die wohl am weitesten verbreitete Art der Alpenelefanten. Man findet Alpfanti, sofern man ein Auge dafür hat, auf fast allen unserer heimischen Berge in einer Höhe ab ca. 1800 Metern. Besonders bei Sonnenaufgang an klaren Sommertagen kann man diese sonst sehr scheuen Alpfantis beobachten, wenn sie ihrerseits ganz offensichtlich gut gelaunt den Blick auf das Panorama der umliegenden Berge genießen.

 

 Alpfanti glacialis (Eisfanti)

Bei Eisfanti gehen die Meinungen der Gelehrten doch etwas auseinander. Obwohl die überwiegende Mehrheit der Fachleute auch diese Tierart als Nachkommen von Hannibals Kriegselefanten sieht, kommt eine in letzter Zeit immer lauter werdende Gruppe von Alpfantologen zu dem Schluss, bei Eisfanti handele es sich um letzte Überlebende aus der großen Zeit der Mammutelefanten; eine Zuordnung zu Alpfanti wäre demnach falsch.

  

 

Alpfanti maculata (Fleckfanti)

Leider gibt es nur eine einzige bekannte Beobachtung und eben auch nur dieses eine Foto von Fleckfanti. Demzufolge kann nicht mit Gewissheit gesagt werden, ob Fleckfanti eine eigene Art bildet. Eventuell handelt es sich bei dem beschriebenen Exemplar auch nur um einen stark verschmutzten Vertreter von Alpfanti communis. 

 

 

Alpfanti carniphilos (Rexfanti) 

Erst kürzlich entdeckt, war Alpfanti carniphilos sofort die Sensation in Fachkreisen, handelt es sich hier doch um eine fleischfressende Art aus der Gattung der Alpenelefanten. Obwohl stets um Zurückhaltung bemüht, will der Autor nicht verschweigen, dass er Todesängste bei der Begegnung mit diesem Untier ausgestanden hat. Seit man jedoch weiß, dass sich Rexfanti, der König der Alpenelefanten, ausschließlich von Regenwürmern ernährt und in jeden Rucksack passt, wirkt der Beiname T-Rex doch etwas übertrieben.

 

Alpfanti chlorophyllos (Pflanzfanti)

Zu welch abstrusen Anpassungen die Alpenelefanten fähig sind, wenn es um ihr Überleben geht, das zeigt insbesondere Pflanzfanti. Aufgrund der ständigen Nahrungsknappheit in Höhen ab etwa 2000 Metern hat Pflanzfanti eine Anleihe bei der ihn umgebenden Vegetation genommen und das Chlorophyll seiner Futterpflanzen in die Haut eingebaut. Somit hat er zusätzlich zur normalen Nahrungsaufnahme auch noch die Möglichkeit, seinen stets hungrigen Körper mittels Fotosynthese satt zu bekommen. Unglaublich!

 

Alpfanti ligninoides (Holzfanti)

Einen recht hölzernen Eindruck hinterlässt Alpfanti ligninoides. Man weiß nicht sehr viel von dieser Alpfanti-Art, lediglich, dass diese Tiere besondere Furcht vor Feuer zeigen. Eine äußerliche Ähnlichkeit mit Edelfanti ist nicht zu übersehen.

 

 

Alpfanti nobilis (Edelfanti) 

Ausschließlich von Edelweiß, dem edelsten Gewächs unserer Alpen, ernährt sich Edelfanti. Eine darartige Nahrungsspezialisierung bedeutet naturgemäß einen akuten Nahrungsmangel zur Winterszeit. Um nicht zu verhungern, vergräbt sich Edelfanti in Gruppen von bis zu vier Tieren in selbst gebuddelte Schneehöhlen und fällt dort in einen tiefen Winterschlaf. Eine besonders kritische Zeit für Edelfanti sind die Wochen zwischen der Schneeschmelze und der Edelweißblüte. Die Tiere fallen dann durch eine besondere Reizbarkeit auf, was sie in Verbindung mit ihren ungewöhnlich spitzen Stoßzähnen durchaus gefährlich werden lässt. Wanderer, seid wachsam! Eine äußerliche Ähnlichkeit mit Holzfanti ist nicht zu übersehen.